Die Indigene Bevölkerung von Costa Rica

09.11.2017 Vor der Ankunft der Spanier war Costa Rica wie jedes andere lateinamerikanische Land von verschiedenen Ureinwohnern besiedelt. Die präkolumbischen Einwohner in Costa Rica lebten seit jeher hier und pflegten gleichermaßen ihre eigene Sprache und Zeremonien.

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Indigene-Bevölkerung_Indianer-Reservate_Costa-Rica_Foto-Micha-15-11-2017Costa Rica besitzt zwar keine monumentalen Städte wie Cuzco, Machu Picchu oder Chichen Itza, die präkolumbischen Einwohner in Costa Rica lebten jedoch seit jeher auch hier — in kleineren Regenwaldstämmen — und pflegten gleichermaßen ihre eigene Sprache und Zeremonien zur Gottesverehrung.

Vor der Ankunft der Spanier war Costa Rica wie jedes andere lateinamerikanische Land von verschiedenen Ureinwohnern besiedelt.

Indigene Bevölkerung_Allgemein_Foto Micha 15-11-2017Heutzutage haben sich ihre Nachkommen bis auf die Stämme Cabecar, Bribri und Guaymi größtenteils an den modernen, westlichen Lebensstil angepasst.

In den tiefen Talamanca-Tälern und im südlichen Pazifik findet man immer noch einige, die noch streng nach ihren alten Traditionen und Bräuchen leben. Das Interesse an Sprache und Kultur hat in den letzten Jahren wieder zugenommen und die Bemühungen zum Erhalt der wertvollen Traditionen haben heute neu an Bedeutung gewonnen.

Nachfolgend eine Übersicht der verschiedenen indigenen Völker in Costa Rica:

Bribris – Karibik Region

Es handelt sich um die zahlenmäßig größte indigene Bevölkerungsgruppe von Costa Rica. 

Indigene Bevölkerung_Bribri_Foto Micha 15-11-2017Die Bribris leben in den Reservaten von Salitre und Cabagra im Kanton Buenos Aires, im Südpazifik, in der Provinz Puntarenas und im Norden des Indigenen Reservats von Talamanca, im gleichnamigen Kanton, in der Provinz Limón.

Das Volk der Bribris hat seine Sprache bis heute in mündlicher und schriftlicher Form erhalten.

Der wichtigste Erwerbszweig der Bribris ist die Landwirtschaft, vorwiegend der Anbau von Kakao und Bananen, Mais, Bohnen und Wurzeln wie Tempisque.

Indigene-Bevölkerung_Bribri_Besiedelung_Foto-Micha-15-11-2017Sie züchten auch Schweine, jagen Vögel und fangen Fische. Die Korbflechterei gehört zur Bribri-Handwerkskunst, ebenso wie die Herstellung von Musikinstrumenten, für die sie natürliche Materialien verwenden.

Eine Tour zu einer Bribri-Farm inklusive einer Führung durch ihre medizinischen Pflanzungen in den Talamanca Bergen wird von Hotels in Cahuita oder Puerto Viejo, in der costaricanischen Südkaribik Region, organisiert.

Chorotegas – Region Guanacaste

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Sie leben heute in einer kleinen Siedlung im Reservat Matambú, im Kanton Hojancha in der Provinz Guanacaste.

Die Lebensform dieser indigenen Bevölkerungsgruppe ist ein weiteres Beispiel für den Einfluss des ländlichen Bauern Milieus. Die Chorotegas haben bereits ihre Sprache verloren, sie sprechen nur noch Spanisch. Sie leben vorwiegend von der Landwirtschaft, dem Anbau von Getreide, Gemüse und Obst, und sie widmen sich seit einiger Zeit auch der Bienenzucht.

Ihre ethnische Identität wahren sie jedoch und schützen ihre Bräuche und Traditionen.

Zu den handwerklichen Erzeugnissen gehören Keramiktöpfe, schöne Gefäße und Figuren. Die Chorotegas leben in den Ortschaften San Vicente, Guaytil und Santa Bárbara und anderen Orten der Provinz Guanacaste.

Huetares – Zentral Tal

Indigene-Bevölkerung_Huetares_Foto-Micha-15-11-2017

Die kleine Gruppe der Huetares konnte ihre Kultur bis heute erhalten.

Sie siedelte sich an der Spitze des indigenen Schutzgebietes Quitirrisí, zwischen dem Kanton de Mora und Puriscal, an.

Eine weitere Huetar-Siedlung befindet sich in Zapatón, im Kanton Puriscal.

Beide Orte liegen wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt San José.

Auch leben vereinzelt Familien dieser Bevölkerungsgruppe in der Gegend von Cerrito de Quepos sowie in benachbarten Orten.

Cabecares – Zentral Tal

Indigene-Bevölkerung_Cabecar_Regionen_Foto-Micha-15-11-2017Sie leben im Chirripó Gebiet, im Pacuare-Tal; in dem Rio Estrella Tal und in der Talamanca Reserve, alle drei in der atlantischen Region der Provinz Limón.

Ebenso finden wir einige Vertreter der Cabecares in Ujarrás de Buenos Aires.

Es ist eine der indigenen Gruppen, die ihre kulturelle Identität bewahrt hat, ihre eigene Sprache und auch Spanisch sprechen und nach ihren Bräuchen und Traditionen leben. Die Cabecares bauen hauptsächlich Getreide, Kaffee, Kakao und Bananen an.

Guaymies/Ngäbe – Südpazifik Region

Ngoebe_Mythen Vortrag Mariano_Foto Uli_05-2018Die Guaymes stellen eine zahlenmäßig große indigene Bevölkerungsgruppe dar, die mit einer Einwanderungswelle aus Panama, vor mehr als 50 Jahren, nach Costa Rica kam.

Zu den Siedlungen  gehören die Gemeinde Guaymí in Abrojos im Cantón de Corredores, die Conteburica im Kanton Golfito und die Coto Brus im Kanton Coto Brus, alle in der Provinz Puntarenas. Die Guaymies, insbesondere Frauen, haben bis heute ihre Merkmale, ihre Kleidung und Traditionen erhalten. Guaymie ist ihre Sprache, aber einige ihrer Stammesführer sprechen auch Spanisch, daher wurde ein Alphabetisierungsprogramm ins Leben gerufen.

Die Guaymies kultivieren Kakao, Reis, Bohnen, Mais, Palmenherzen und Bananen.

Sie kombinieren die Landwirtschaft mit der Jagd, der Fischerei und der Aufzucht von Schweinen und Vögeln. Die Handwerkskunst zeichnet sich bei der Herstellung von Artikeln aus Naturfasern aus, die sie mit Farbstoffen und pflanzlichen Farbstoffen färben. Sie stellen auch Matten her, Chácaras und Hüte aus der Rinde von Bäumen. Ihre typischen Kleider sind bunt und handgefertigt.

Borucas oder Bruncas – Südpazifik Region – Térraba Fluss Tal

Diese indigene Gruppe befindet sich im indigenen Reservat Boruca, das aus mehreren Gemeinden besteht: dem Boruca Center, Rey Curré, an der Panamericana Autostraße gelegen und in Changuena, Maíz und Bijagual, allesamt im Kanton Buenos Aires, südlich der Region Uvita.

Sie haben nur sehr wenige Merkmale ihrer Ethnizität erhalten, ihre einheimische Sprache ist trotz Bemühungen der Universität von Costa Rica nahezu verschwunden. Die Borucas haben eine bäuerliche Wirtschaft. Ihre Landwirtschaft konzentriert sich auf den Anbau von Getreide, sie haben aber auch Schweine und Vieh.

Handwerklich widmen sie sich vor allem dem Färben von Stoffen und nutzen dazu Baumwolle.

Auch die Herstellung und Bemalung von Masken ist sehr beliebt bei den Borucas. Die Jícaras haben ihren eigenen Stil. Der “Baile de los Diablitos” (Tanz des Teufels) ist eine ihrer kulturellen Erscheinungsformen von größerer Bedeutung. Dieser findet jedes Jahr am 31. Dezember statt.

Térrabas – Südpazifik Region

Die Térrabas sind eine sehr kleine indigene Gruppe, die im Reservat Boruca-Térraba im Kanton Buenos Aires lebt.

Ihre Siedlung wird hauptsächlich von nicht-indigenen Bauern bewohnt, deren Bräuche und Lebensweise sich mit den eigenen vermischt haben.

Guatusos oder Malekus – Nord Region Upala und Guatuso Ebene

Indigene-Bevölkerung_Malekus_Foto-Micha-15-11-2017Sie sprechen die Maleku-Sprache und auch Spanisch, und angesichts der Bedeutung zur Erhaltung der Sprache, wird auch auf eine zweisprachige Schulbildung geachtet.

Die Malekus bewohnen drei Siedlungen: El Palenque Margarita, Tonjibe und El Sol. Ihre wichtigste landwirtschaftliche Erwerbszweig ist der Anbau von Kakao, Pejibaye, Palmitos.

Die Guatusos sind auch talentierte Flussfischer.

Sie widmen sich auch dem Handwerk, insbesondere der Herstellung von indigenen Figuren, Keramik, Holzartikel aus Balsa Holz, sowie der Herstellung von Pfeil und Bogen aus Holz.

Die Ruinen von Guayabo

Indigene-Bevölkerung_Guayabo-Nationaldenkmal_Foto-Micha-15-11-2017Guayabo befindet sich in der Region Santa Teresita im Kanton Turrialba, der zur Provinz Cartago in Costa Rica gehört, sie liegt etwa 85 km von San José.

Die archäologische Stätte von Guayabo wurde 1973 zum Nationaldenkmal erklärt. Gegenwärtig sind 233 Hektar geschützt.

Obwohl es mehrere Theorien über den Ursprung der Bevölkerung gibt, die diese Stadt einst bewohnte, überwiegt jene Theorie, dass diese zwischen 1000 und 1400 errichtet wurde.

Es wird geschätzt, dass es in ihrer Umgebung Dörfer gab, in denen insgesamt etwa 2.000 bis 10.000 Menschen lebten.

Nachgewiesen werden konnte, dass der Ort vor 2.500 Jahren bewohnt war, aber seine politische und kulturelle Hochblüte zwischen 700 bis 1200 hatte.

Aufgrund der strategisch guten Lage, in den Bergen zwischen der Atlantikküste und dem Zentraltal, und der ausgezeichneten Qualität von Keramik-, Stein- und Gold, wird angenommen, dass die Stammesführer dieser indigenen Gruppe in jener Zeit einer der mächtigsten und privilegiertesten war.


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michael-siegfried-sales-pura-vida-travel-costa-ricaEin Artikel von Michael Siegfried

Micha wurde in Costa Rica von Schweizer Eltern geboren und hat dort Nachhaltigen Tourismus studiert.

Seine Leidenschaft für ökologische Fincas und authentische, abgelegene Gebiete machen ihn zu einem Spezialisten für den Tourismus abseits der klassischen Routen. Sie können Micha als Ihren Reiseberater und Reiseleiter für die Planung Ihrer Rundreise und dann per WhatsApp als Reiseleiter für Ihre Zeit in Costa Rica buchen.

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