-
Ulrich G. Roth Inhaber und Geschäftsführer von Roth Reisen GmbH, Deutschland Pura Vida Travel – Costa Rica erleben!
Senden Sie uns eine Nachricht über das Kontaktformular!
Telefonisch erreichen Sie uns von Montag bis Freitag 16:00 – 21:00 Uhr:+49 7442 819 8591
Info
PURA VIDA FLEX Basispaket
Ihre Costa Rica Rundreise
mit dem Mietwagen
– ist mit unserem Basispaket
wie eine Pauschalreise abgesichert!
San Lucas – Die Gefängnisinsel von Costa Rica
16.11.2017
Die Insel ist auch als "Devil Island" (Teufelsinsel) bekannt, denn sie diente jahrzehntelang als Gefängnisinsel. Viele unglaubliche Erlebnisse von Gefangenen, die auf der Insel lebten und starben, wurden im Buch "La Isla de los Hombres Solos" beschrieben.
Die Insel im Golf von Nicoya
gehört zu den Schönsten von Costa Rica
San Lucas ist eine Insel wie aus einem Piratenfilm mit tropischen Wäldern, romantischen Buchten, Hügeln und klaren Bächen, die sich über die ganze Insel verteilen.
Nach der Insel Chira ist San Lucas die zweitgrößte Insel im kontinentalen Teil von Costa Rica und auch eine der Schönsten.
Die Insel ist auch als “Devil Island” (Teufelsinsel) bekannt, denn sie diente jahrzehntelang als Gefängnisinsel. Viele unglaubliche Erlebnisse von Gefangenen, die auf der Insel lebten und starben, wurden im Buch “La Isla de los Hombres Solos” beschrieben.
Mehr über die geheimnisvolle Insel
Die Isla San Lucas, wie sie auf Spanisch genannt wird, ist eine Insel vor der Pazifikküste von Costa Rica im Golf von Nicoya und gehört zur Provinz Puntarenas.
Früher diente sie als Gefängnis, heute wurde sie als Wildarten Refugium unter Schutz gestellt. Die Insel mit einer Fläche von 4,6 km² ist von Puntarenas mit dem Boot in ca. 40 Minuten erreichbar.
Die Indigene Kultur
Indigene Stämme lebten auf San Lucas und den umliegenden Inseln.
Es gibt acht bekannte archäologische Stätten auf der Insel, darunter ausgegrabene Häuser, in denen in den späten 70er Jahren Steinwerkzeuge und Metallgegenstände aus der Zeit zwischen 1.000 und 1.500 n. Chr. gefunden wurden.
Die Gefängnisinsel
Von 1873 bis 1991 fungierte San Lucas als Costa Ricas Gefängnisinsel, die Gebäude wurden von dem Diktator Tomás Miguel Guardia Gutiérrez errichtet.
Zuerst wurden ausschließlich politische Häftlinge auf die Insel gesandt, später wurde es zum Gefängnis für die schlimmsten und oft gewalttätigsten Verbrecher des Landes. Für die Insassen war der Aufenthalt eine Qual, das Leben der Gefangenen war kurz und ging meist mit Folterungen einher.
In jedem der sieben Sektoren wurden bis zu 70 Leute gefangen gehalten, die am Boden schliefen und nur eine Stunde Sonnenlicht pro Tag tanken durften. Ironischerweise war es auch Guardia, der ein Jahr nach der Errichtung des Gefängnisses die Todesstrafe abschaffte.
Die ehemaligen Gebäude der Gefängnisinsel sind heute eine Kulturerbestätte.
Zu den Gebäuden gehören ein historisches Dock, das nach der Zerstörung des ersten Docks noch in Verwendung ist. Ebenso eine Kirche, ein Gebäude zur medizinischen Versorgung, provisorische Zellen, ein dreistöckiges Bürogebäude, eine große Betonplatte an einem Wassertank, der als Haltevorrichtung für die Wasserpumpen dient.
Darüber hinaus teilen sich die Gefängniszellen, je nach verübten Verbrechen, in Zellen verschiedener Sicherheitsstufen.
Die Gefängniszellen weisen die typischen Graffiti-Bemalungen älterer lateinamerikanischer Gefängnisse aus, religiöse Phrasen, pornografische Bilder, Unterschriften und Zeichnungen. Es gibt auch mehrere Wasserpumpen und einen Friedhof, die derzeit noch ausgegraben werden.
Natur und Tierwelt
Im Jahr 2008 erklärte Costa Rica die Insel zum nationalen Naturschutzgebiet, eine Zeremonie mit einer Rede des ehemaligen Gefangenen León.
Die Insel umfasst eine große Vielfalt an Wildtieren wie Brüllaffen, Spinnenaffen, Schlangen, Rehe und Fasane. Es gibt auch mindestens acht Arten von Fledermäusen auf der Insel. In den Gewässern rund um die Insel leben Hammerhaie, Rochen und Meeresschildkröten.
Tourismus
Das Staatliche Tourismusinstitut (ICT) hat in die Errichtung einer touristischen Infrastruktur investiert durch den Ausbau von Restaurants, Strände und Tourenveranstalter.
Junge, freiwillige Helfer der Organisation Raleigh International sind immer wieder vor Ort, um Rangern dabei zu helfen, Strände und Anlagen zu verbessern und die Insel für den Tourismus attraktiver zu machen.
Mittlerweile hat sich San Lucas zu einem interessanten Touristenziel entwickelt.
Mehrere Unternehmer bieten einen Boot Transfer zur Insel an. Trotz allem besteht große Besorgnis darüber, dass die touristischen Aktivitäten die präkolumbische Stätten und die archäologische Bedeutung des Gefängnisses sowie die Lebensräume der Wildtiere in diesem Gebiet zu stark beeinträchtigen oder zerstören.
Das Buch über die Insel
José León Sánchez (Cucaracho de Río Cuarto, Costa Rica, 19. April 1929) ist ein costaricanischer Schriftsteller.
Er wird als einer der ungewöhnlichsten Autoren der costaricanischen Literatur angesehen. León Sánchez kombiniert auf einzigartige Art und Weise, Humor mit der rauen Wirklichkeit der damaligen Zeit.
Er war selbst von 1950 bis 1988 Gefangener der Insel und schrieb basierend auf seiner Erfahrungen während dieser Zeit das Buch “La Isla de Hombres Solos” (die Insel der einsamen Männer). Sein Buch ist ein Zeugnis der unmenschlichen Bedingungen und Missständen im Gefängnis von San Lucas.
León Sánchez behauptet, er wäre wegen eines Raubes verurteilt worden, den er nicht begangen hatte und zu Unrecht festgehalten worden. Andere Gefangene waren Beltrán Cortés Carvajal, der berühmte Mörder der Ärzte Carlos Manuel Echandi Lahmann und Ricardo Moreno Cañas.
“Die Insel der einsamen Männer” ist das bekannteste Werk von José León Sánchez.
In der Ich-Form wird vom Erzähler beschrieben, wie er zu Unrecht des Mordes bezichtigt und zur Zwangsarbeit verurteilt wurde, wie er ins Gefängnis von San Lucas gebracht und welchen Demütigungen und Hungerqualen er ausgesetzt war.
Das Gefängnis von San Lucas war auch deshalb als Gefängnis so gefürchtet, da nur Männer inhaftiert waren, wo homosexuelle und zoophilische Praktiken üblich waren und einige Männer schließlich die Rolle der Frau übernahmen.
Im Gefängnis wurden die Gefangenen zuerst in schwere Eisenkette gelegt, die ihre Knöchel mit Wunden übersäte, was zu schmerzhaften Infektionen führte.
Das Essen war knapp, viele Gefangene verhungerten, gleichzeitig waren die Gefangenen den ständigen Misshandlungen und Schlägen durch die Wachen ausgesetzt.
Der Tod war der einzige Weg, um von diesem Ort zu fliehen, die von Haien verseuchten Gewässer machten die Flucht unmöglich.
Bis 1950 wurden alle Gefangene, die sich den Anweisungen widersetzten bestraft, in dem sie in “das Loch” gesteckt und “gegrillt” wurden. In diesem zwei Meter tiefen Loch im Innenhof, das kaum Platz für eine Person bot, wurden die Gefangenen Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius ausgesetzt.
Mit der Anerkennung als Wildarten Refugium im Jahr 2008, begann die dunkle Vergangenheit der Insel San Lucas in den Hintergrund zu treten und die Insel mit ihrer Geschichte als Symbol für den Schutz der Menschenrechte in den Vordergrund zu rücken.
Ein Artikel von Michael Siegfried.
Micha wurde in Costa Rica von Schweizer Eltern geboren und hat dort Nachhaltigen Tourismus studiert.
Seine Leidenschaft für ökologische Fincas und authentische, abgelegene Gebiete machen ihn zu einem Spezialisten für den Tourismus abseits der klassischen Routen. Sie können Micha als Ihren Reiseberater und Reiseleiter für die Planung Ihrer Rundreise und dann per WhatsApp als Reiseleiter für Ihre Zeit in Costa Rica buchen.
Mehr über Micha und sein Angebot als Reiseberater und Reiseleiter in Costa Rica
Haben Sie noch Fragen zu “San Lucas – Die Gefängnisinsel von Costa Rica”?
Die Beratung ist exklusiv für unsere PURA VIDA FLEX-Kunden.
Buchungsmöglichkeiten und weitere Infos zur Costa Rica Selbstfahrer-Rundreise finden Sie hier!