Gewehrkugel-Ameise in Costa Rica

24.05.2019 Gemäß der Stich-Schmerztabelle nach Justin Schmidt ist das Gift der Tropischen Riesenameise mit der Skala „4+“der schmerzhafteste aller Insektenbisse oder -stiche.

Die Gewehrkugel- oder Tropische Riesenameise

Die tropische Riesenameise (engl. bullet ant) ist bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Paraponera clavata, ihr Biss ist schmerzhafter als der Stich einer Hornisse.

Mit einer Länge von 1,5 bis maximal drei Zentimetern ist die in Costa Rica unter dem spanischen Namen bekannte „hormiga bala“ die größte Ameise in Costa Ricas Regenwäldern.

Biss und Behandlung

Wie der Name schon verrät, verursacht ihr Biss so heftige Schmerzen wie eine Schusswunde und hält bis zu 24 Stunden an.

Aus diesem Grund wird die Gewehrkugel-Ameise auch 24-Stunden Ameise genannt. Der Schmerz ist etwa 30 Mal so stark wie der Stich einer Biene oder Wespe.

Gemäß der Stich-Schmerztabelle nach Justin Schmidt ist das Gift der Tropischen Riesenameise mit der Skala „4+“der schmerzhafteste aller Insektenbisse oder -stiche.

Aggressiv sind diese Riesenameisen jedoch keinesfalls. Ihr Gift verwenden sie lediglich, um ihren Angreifer außer Gefecht zu setzen.

Das eigentlich ungefährliche Nervengift Poneratoxin erinnert in seiner Wirkung an das Verbrennen am eigenen Leib.

Betroffene beschreiben die Schmerzen anfänglich begleitet von starkem Zittern und Schweißausbrüchen.

Die Kühlung mit Eis auf der Biss Stelle kann Linderung bringen, ebenso die Behandlung mit Benadryl-Kapseln (Diphenydramin, ein Antihistaminikum).

Trotzallem bleibt der Schmerz heftig, verliert zunehmend nach 5 Stunden leicht an Intensität und verschwindet zumeist nach einem Tag wieder.

Das Leben der Tropischen Riesenameise

Die Gewehrkugel-Ameisen leben in kleinen Kolonien, die auf wenig Hundert oder vielleicht Tausend Ameisen beschränkt sind.

Die Königinnen ähneln Wespen, sie sind kaum größer als die Arbeitstiere, ihre Aufgabe ist das Legen der Eier. Interessanterweise leben die einzelnen kleinen Kolonien vollkommen unabhängig voneinander.

Die Gewehrkugel-Kolonie, ist wie andere Spezies, extrem fortgeschritten.

Innerhalb der Höhlensysteme der Tiere befinden sich ihre Ablagerungen und Höhlen, wo Sie tote Mitglieder ihrer Kolonie deponieren. Die Arbeiter Ameisen beschützen den Ameisenbau, besorgen Nahrung und kümmern sich um die Larven.

Die tropische Gewehrkugel-Ameise lebt vorwiegend auf der karibischen Seite von Costa Rica.

Sie tummeln sich auf Baumstämmen und abgestorbenen Pflanzenteilen.

In vielen Fällen befindet sich der Ameisenbau im Basisbereich eines Baumes und kann bis zu einen Meter tief sein.

Rituale rund um die “Hormiga Bala”

Bei einigen mittelamerikanischen Völkern und indigenen Stämmen ist die Tropische Riesenameise ein Bestandteil ihrer Rituale.

Anwendung finden die Ameisen in Zeremonien, die meist von Schamanen bei etwa 9-10 jährigen Jungen durchgeführt werden, als Mutprobe und Übergang vom Kind zum Mann.

Dazu werden spezielle Handschuhe aus Palmblätttern angefertigt, in die etwa 50 Gewehrkugel Ameisen mit Baumharz gesetzt werden.

Der Schamane „erweckt“ die Ameisen mit Rauch und beginnt so das Ritual. Wenn ein Junge den Schmerzen nicht standhält, zeigt er Unreife und die Mutprobe wird zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt.

Andere Völker im Amazonas wenden das Gift der Gewehrkugel-Ameise als Immunisierung ihrer Kinder an.

Das Gift gilt bei diesen Völkern als besonders immunstärkend. Die Lebenserwartung dieser Stämme liegen bei über 80 Jahre und Krankheiten sind selten.

In diesem Zusammenhang gesehen scheint das Gift der tropische Riesenameise als Fluch und Segen zugleich.

Angriffsverhalten der Ameisen und Vorbeugung

Wenn eine Kolonie gestört oder bedroht wird, verlassen hunderte von Arbeiterameisen den Bau und attackieren gnadenlos etwa ein Tier, welches gerade Ameisen fressen wollte, oder einen Besucher, der das Pech hat, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein.

Wie bereits erwähnt, sind die Ameisen nicht aggressiv und beißen ausschließlich, wenn sie sich bedroht oder angegriffen fühlen.

Der beste Schutz ist die eigene Aufmerksamkeit und Beobachtung.

Beim Gehen ist es wichtig, die übergroßen Ameisen zu identifizieren und Abstand zu halten. Ebenso ist das Berühren von Baumstämmen im tropischen Regenwald zu meiden.

In Costa Rica kommt die Gewehrkugel-Ameise vorwiegend in den nördlichen Ebenen (Barra Colorado, Tortuguero, Sarapiqui and Boca Tapada) vor.


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michael-siegfried-sales-pura-vida-travel-costa-ricaEin Artikel von Michael Siegfried

Micha wurde in Costa Rica von Schweizer Eltern geboren und hat dort Nachhaltigen Tourismus studiert.

Seine Leidenschaft für ökologische Fincas und authentische, abgelegene Gebiete machen ihn zu einem Spezialisten für den Tourismus abseits der klassischen Routen. Sie können Micha als Ihren Reiseberater und Reiseleiter für die Planung Ihrer Rundreise und dann per WhatsApp als Reiseleiter für Ihre Zeit in Costa Rica buchen.

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