Das Klima in Costa Rica

08.11.2017 Costa Rica ist ein Urlaubsziel, das ganzjährig besucht werden kann, jedoch zeigen die einzelnen Regionen untereinander, abhängig von den Höhenstufen, starke Temperatur Unterschiede und begünstigen Mikroklimas.

Jahreszeiten, Topographie und Wetterphänomene
bestimmen das Klima in Costa Rica

Klima_Costa-Rica_Foto_Lange_2012Beste Reisezeit zu jederzeit – Costa Rica ist ein Urlaubsziel, das ganzjährig besucht werden kann, jedoch zeigen die einzelnen Regionen untereinander, abhängig von den Höhenstufen, starke Temperatur Unterschiede und begünstigen Mikroklimas.

Als Isthmus ist das Land eingebettet zwischen dem Atlantik und Pazifik und wird im Inneren, von Nordwesten zum Südosten, von einer Gebirgskette und Vulkanen durchzogen. Das tropische Land liegt in der Nähe des Äquators zwischen dem 8. und 11. nördlichen Breitengrad.

Obwohl in den höheren Lagen über 2.000 Meter, wie beispielsweise in San Gerardo de Dota, viel kühlere Temperaturen herrschen (bis zu 11° C), liegt die durchschnittliche Jahres-temperatur landesweit zwischen 22° C und 27° C.

Die Hauptstadt San José, in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt, liegt auf etwa 1.170 Metern Höhe und hat ganzjährig frühlingshafte Temperaturen, mit einem Jahres-durchschnitt von 21 Grad Celsius.

Die kühlsten Monate in Costa Rica werden generell von November bis Januar gemessen und die wärmsten von März bis Mai.

Wer eine Reise in das zentralamerikanische Land plant, fragt selbstverständlich auch nach der besten Reisezeit für Costa Rica und möchte mehr über die Faktoren erfahren, die einen Einfluss auf das Klima haben:

Die Trockenzeit dauert von Januar bis Mai
und die Regenzeit von Mai bis November

Die beiden Jahreszeiten wurden von den frühen spanischen Kolonisatoren benannt, die sie mit ihrem eigenen Mittelmeerklima verglichen und die trockenen Monate “verano” (Sommer) und die regnerischen, grauen und düsteren Monate “invierno” (Winter) nannten.

Klima_Costa-Rica_Regenfälle_Dschungel_Foto-Iris--2013Es ist interessant festzustellen, dass einige der kältesten Temperaturen in Costa Rica am Beginn der Trockenzeit, also des “Sommers” registriert werden. Das Klima ist natürlich ein komplexes Phänomen, viele Komponenten wie Wind, Regen und Topographie spielen bei der Bestimmung eine Rolle.

Wetterphänomene wie Passat-winde entstehen in den Tropen durch intensive Sonnen-einstrahlung und der Luftzirkulation, starke Hitze am Äquator bringt Luft in Bewegung.

Das bekannteste Phänomen in Costa Rica sind die nordöstlichen Passatwinde, auch bekannt als “Alisios”. Diese sorgen in der costaricanischen Karibik Region, wo sich die beliebten Urlaubsorte Puerto Viejo, Cahuita oder Tortuguero befinden, für ein spezifisches Klima. Es ist ganzjährig feucht, die Trockenperiode ist kaum spürbar.

Am stärksten wehen die Passatwinde von Dezember bis März und April und transportieren die Feuchtigkeit in Form von Nebelschwaden zu den Hängen des Tilaran-Gebirges und erhalten damit das gesunde Ökosystems der Nebelwälder.

Zu den bedeutendsten Nebelwald Gebieten von Costa Rica gehört Monteverde. Bromelien, Orchideen, Farne, Moose und andere Epiphyten prägen die geheimnisvoll anmutende, nebelverschleierte Märchen-landschaft. Die Regenfälle sind zwar jahreszeitlich bedingt, variieren jedoch in ihrer Intensität und sind  abhängig von der geographischen Lage der Orte.

In einigen Regionen beträgt die jährliche Niederschlagsmenge über sechs Meter, während in anderen Gebieten kaum mehr als 1,5 Meter Regen pro Jahr erreicht werden.

Die höchste Gesamtniederschlagsmenge für einen bestimmten Ort liegt bei etwa 70%.  Costa Rica hält den Weltrekord für die Anzahl der Regentage an einem Standort: Die Hacienda Cedral registrierte 359 Regentage im Jahr 1968.

Klimatische Bedingungen – Zentraltal, Karibik und Pazifik

Auf der Karibikseite der Bergkette beginnt die Regenzeit Mitte bis Ende April und dauert bis Dezember und manchmal bis Januar.

Klima_Costa-Rica_Karibik_Strand_Foto_Lange_2012Die regenreichsten Monate sind Juli und November mit einer Trockenperiode, die im August oder September stattfindet.

Dabei verlagert sich das Timing für den Verlauf der Trocken- und Regenzeit auf die Berghänge, die von Nordwesten nach Südosten verlaufen und das Land in einen karibischen Hang und einen pazifischen Hang teilen.

Große Stürme, genannt “Temporales del Atlántico”, treten gelegentlich zwischen September und Februar in der Karibik-Region auf, wenn es mehrere Tage lang ununterbrochen regnet.

Die Meeresströmung ist deutlich stärker. 

Üblicherweise beginnt ein Tag in der Regenzeit auf der Karibikseite mit einigen Sonnenstunden, die nachmittags von Wolken und dem Regen abgelöst werden. Im Gegensatz dazu könnten die trockensten Monate Februar und März fast gänzlich ohne Niederschlag ausfallen.

Klima_Costa-Rica_Meeresströmung_Micha-07-11-2017

Auf der costaricanischen Pazifikseite beginnt die Regenzeit im Mai und verläuft bis November.

Klima_Costa-Rica_Foto-Micha_07-11-2017Auch hier beginnen die Tage oft sonnig und angenehm, mit Regen, der meist erst am Nachmittag erwartet wird. In dieser Zeit lassen die Passatwinde aus dem Nordosten stark nach und werden im September und Oktober gefolgt von Stürmen, die vom Pazifischen Ozean kommen.

Auch Hurrikane von der Karibik, die viel Feuchtigkeit hinüber zur Pazifik Seite transportieren, können an die Berghänge prallen und das Klima stark beeinflussen. 

In der nördlichen Hälfte des Landes herrscht an den Hängen eine intensive Trockenzeit, in der mehrere Monate lang kein Regen fallen kann, wie dies etwa im Nationalpark Santa Rosa bei La Cruz der Fall ist.

Die Wälder des Nordwestens sind weitgehend laubabwerfend und lassen ihre Blätter fallen, um Wasser zu sparen. Die Winde können sehr stark sein, sie erreichen im Tiefland (bei einem gewöhnlichen Durchschnitt von 20%) oft eine Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h.

Monteverde_Nebelwald_Baumriesen_Foto-Iris--2013Das gesamte Zentraltal, in dem sich auch die Hauptstadt San José befindet, erfreut sich einer milden, angenehmen Trockenzeit, ganzjährig herrschen moderate Temperaturen bei geringen Niederschlagsmengen.

Frühe Siedler schätzten das Zentraltal, in dem sich unter anderem die Gebiete rund um die Hauptstadt wie HerediaSarchi und der Vulkan Poas befinden, wegen seines milden Klimas und seiner fruchtbaren Böden.

San José - Allée: AvenidaDie südliche Hälfte der pazifischen Seite von Costa Rica ist viel feuchter als die nördliche Region, mit einer kürzeren Trockenzeit und längeren und heftigen Regenfällen am Nachmittag in der Regenzeit.

In San José blühen die Bäume das ganze Jahr über in leuchtenden Farben. Die Nächte können besonders in der Regenzeit (Mai bis Dezember) auch etwas kühler sein, Tiefsttemperaturen sinken jedoch selten unter 15 ºC.

Das Phänomen “El Niño”

Klima_Costa-Rica_Meeresstörmung_Foto_Lange_2012Wenn es um das Klima von Costa Rica geht, darf auch El Niño (das Kind) nicht außer acht gelassen werden — ein Phänomen, das alle zwei bis sieben Jahre auftritt.

Das Wetterphänomen wird oft missinterpretiert und ist als ungewöhnliche Erwärmung eines Abschnitts des Pazifischen Ozeans erkennbar. Es ist eine Erscheinung des Klimawandels. El Niño macht sich durch abruptes Absinken der Temperatur bemerkbar.

Das hat entweder lang anhaltende Dürren oder starke Regenfälle zur Folge.

Klima_Costa-Rica_FroschspezienGeschieht dies in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, so bezeichnet man dieses Ereignis als doppelten El Nino. Im Jahr 1997 trat El Niño in Costa Rica stärker auf und im Jahr 2015 kam es dadurch in der Provinz Guanacaste zu einer lang andauernden Dürre und Trockenheit.

Einige Wissenschaftler haben postuliert, dass dieses Phänomen, das erstmal in den späten 80er Jahren auftrat, für das Verschwinden mehrerer Froscharten mitverantwortliche gewesen sein könnte.

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