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Pfeilgiftfrösche in Costa Rica
11.07.2019
Pfeilgiftfrösche, auch Baumsteigerfrösche genannt, haben mit Hilfe von Gift und Farbe einzigartige Abwehrstrategien entwickelt. In Costa Rica leben acht Arten giftiger Frösche – entlang der Karibikseite und im südpazifischen Raum, jeweils unterhalb von 1.200 Höhenmetern.
Pfeilgiftfrösche in Costa Rica
Costa Rica ist die Heimat Hunderte von Amphibienarten – darunter: Salamander, Kröten und Frösche.
Die meiste Aufmerksamkeit ziehen der grüne Rotaugenlaubfrosch, der Glasfrosch (durch dessen transparente Haut man seine inneren Organe sehen kann) und die Pfeilgiftfrösche (Dendrobatidae) auf sich.
Frösche und Kröten stehen auf dem Speiseplan vieler anderer Tiere. Zu diesen zählen Spinnen, Vögel, Säugetiere, Eidechsen und insbesondere Schlangen. Es gibt Schlangenarten die sich ausschließlich von Fröschen ernähren.
Pfeilgiftfrösche, auch Baumsteigerfrösche genannt, haben mit Hilfe von Gift und Farbe einzigartige Abwehrstrategien gegen Freßfeinde entwickelt.
Die Familie der Dendrobatidae umfasst etwa 190 Froscharten, die im Regenwald von Mittel- und Südamerika leben. Sie sind kleiner als andere Froscharten (sie werden nicht größer als 5 cm), haben leuchtenden Farben und einige haben spezielle Hautdrüsen, die die toxischsten Substanzen der Welt produzieren.
So wie z. B. der goldene aus Kolumbien stammende “Schreckliche Pfeilgiftfrosch” (Phyllobates terribilis), der – laut dem Smithsonian Institute – das stärkste in der Natur vorkommende Gift absondert.
Gift und Farbe
Die Funktion des Giftes dient ausschließlich zur Verteidigung gegen Freßfeinde.
Die Abwehrtechnik wird wirksam, wenn der Angreifer Raubtier die Warnsignale nicht erkennt, denn die Frösche signalisieren ihre Giftigkeit mit ihren leuchtenden Farbmustern.
Entgegen einigen Mythen besitzen die Frösche der Dendrobatidae-Familie kein Organ oder ähnliches, um das Gift zu übertragen oder injizieren.
Der Name “Pfeilgiftfrosch”
Der Name stammt von der Praxis einiger Indigener Völker, die ihre Pfeile in dem Gift tränken, um so ihre Beute schneller zu töten.
Über einem kleinen Feuer erwärmt, lässt sich die Giftproduktion der Frösche noch steigern.
In Costa Rica leben acht Arten giftiger Frösche – entlang der Karibikseite und im südpazifischen Raum, jeweils unterhalb von 1.200 Höhenmetern.
Die tagaktiven Amphibien leben auf dem Waldboden und ernähren sich von Ameisen, Termiten und anderen kleinen Insekten.
Das Gift der costaricanischen Dendrobatidae schadet dem Menschen nur dann schwer, wenn es in seine Augen, den Mund oder die Blutbahn gerät. Symptome sind Reizungen in Nase und Augen oder ein unregelmäßiger Herzschlag. Die giftigsten südamerikanischen Arten können ein komplettes Herzversagen verursachen.
Die Langzeitwirkungen dieser Neurotoxine sind noch nicht genau bekannt, und diese Frösche sollten nur von Experten gehandhabt werden.
Der berühmte Blue Jeans-Pfeilgiftfrosch
Einer der bekanntesten Vertreter der Dendrobatidae-Familie ist das Erdbeerfröschchen in der Blue Jeans-Variante (Dendrobates pumilio).
Den kuriosen Namen haben ihm seine hellblauen Beine beschert, der Rest seine Körpers ist leuchtend rot. Beim Granulierten Baumsteiger (Oophaga granulifera) im Südpazifik ist die Farbverteilung ähnlich, nur ist der Frosch viel größer und er trägt eine grüne “Hose”.
Die wichtigsten Arten der Dendrobatidae in Costa Rica
- Goldbaumsteiger
Dendrobates auratus - Blue Jeans-Pfeilgiftfrosch
Ofaga pumilio - Granulierter Baumsteiger
Dendrobates granuliferus - Gestreifter Blattsteiger
Phyllobatus vittatus
Die stärke des Giftes ist abhängig von bestimmten Ameisen, von denen sich die Baumsteiger ernähren. In Gefangenschaft fehlen diese Ameisen in der Nahrung der Frösche und sie verlieren schnell ihr Gift.
Pfeilgiftfrösche im Freiluftgehege
Ein Ausflug zum “Monteverde Frog Pond Ranario” ist eine bequeme Möglichkeit, den Baumsteigern und anderen Froscharten nahe zu kommen – ohne tief in den Dschungel eindringen zu müssen.
Das Freiluftgehege mit Ausstellung ist täglich geöffnet und kann auf eigene Faust oder mit einem Führer erkundet werden. Zusätzlich finden Sie hier eine fantastische Schmetterlingssammlung sowie ein Insektenmuseum.
Den Dschungel nach Fröschen erkunden
Manchmal muss man etwas unter den Blättern suchen – dort halten sie sich am liebsten auf.
Oft begegnet man ihnen bei einem Bach oder Fluss oder unterwegs auf einem Dschungelpfad. Die besten Orte, um Pfeilgiftfrösche zu Gesicht zu bekommen sind die feuchtwarmen Gebiete in der Karibik (Tortuguero, Barra de Pacuare und Südkaribik) und an der Südzentral- bis Südpazifikküste.
Der Blue Jeans-Frosch und der Düstere Blattsteiger (Caribbean Stripped Poisonous Dart Frog) kommen häufig in den stark bewaldeten Karibikregionen und in den nördlichen Feuchtebenen vor. Auf dem Gelände dieser Lodges treffen sie die kleinen Giftfrösche: Lirio Lodge, Pedacito de Cielo Lodge und Maquenque Ecolodge.
Den Goldbaumsteiger und den Granulierte Baumsteiger trifft man in der Südpazifikregion an. Zum Beispiel bei einem Aufenthalt in folgenden Lodges: La Tarde, Yaba Chigui oder La Leona Ecolodge.
Ein Artikel von Michael Siegfried.
Micha wurde in Costa Rica von Schweizer Eltern geboren und hat dort Nachhaltigen Tourismus studiert.
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